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Wärmepumpe im Bestand: Die 5-Punkte-Checkliste

Die 5-Punkte-Checkliste für Wärmepumpen im Bestand

1. Vorlauftemperatur unter 55°C Entscheidend ist nicht das Baujahr, sondern die benötigte Vorlauftemperatur. Moderne Niedertemperatur-Heizkörper oder Fußbodenheizung sind ideal. Aber auch größere Heizkörper funktionieren, wenn sie richtig dimensioniert werden.

Praxisbeispiel: Bürogebäude Baujahr 1985 in Hamburg-Altona: Nach hydraulischem Abgleich und Tausch von 30% der Heizkörper läuft die Luft-Wasser-Wärmepumpe bei 45°C Vorlauftemperatur mit JAZ 3,8.

2. Dämmstandard bewerten Die Wärmepumpe muss zur Heizlast passen. Faustregel: Unter 100 W/m² Heizlast ist eine Wärmepumpe wirtschaftlich sinnvoll. Bei höheren Werten sollten zumindest die oberste Geschossdecke und die Fenster modernisiert werden.

Kostenvergleich:

  • Dämmung Dach (200m²): 15.000-25.000 Euro (40% förderbar)
  • Fenstererneuerung (40 Stück): 30.000-50.000 Euro (15% förderbar)
  • Gesamtinvestition amortisiert sich durch niedrigere Wärmepumpe-Dimensionierung

3. Platz für Außen- oder Innenaufstellung Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen 3m Abstand zur Nachbarsgrenze (Schallschutz). Sole-Wasser-Wärmepumpen brauchen Platz für Erdsonden oder Flächenkollektoren. Bei Platzmangel sind Hochtemperatur-Wärmepumpen oder Hybrid-Systeme die Alternative.

4. Stromversorgung und Netzanschluss Wärmepumpen ab 12 kW elektrischer Leistung benötigen oft eine Verstärkung des Netzanschlusses. Kosten: 2.000-8.000 Euro je nach Entfernung zum Hausanschlusskasten. Bei gleichzeitiger PV-Anlage ist ein Stromspeicher sinnvoll.

5. Hydraulisches System prüfen Ein hydraulischer Abgleich ist Pflicht für optimale Effizienz. 90% der bestehenden Heizungsanlagen sind nicht korrekt eingestellt. Kosten für hydraulischen Abgleich: 1.500-3.500 Euro (20% förderbar durch BAFA).

Förderung 2025: Bis zu 70% Zuschuss

Bundesförderung BEG:

  • Grundförderung: 30% der Kosten
  • Geschwindigkeitsbonus: +20% (bei Austausch alter Öl-/Gasheizung bis Ende 2026)
  • Effizienzbonus: +5% (bei JAZ ≥ 4,5)
  • Einkommensbonus: +30% (bei zu versteuerndem Einkommen unter 40.000 Euro)

Hamburg-Bonus: Zusätzlich 20% auf die Bundesförderung durch die Hamburger Heizungsförderung. Beispielrechnung für ein Hotel mit 40.000 Euro Investitionskosten:

  • Bundesförderung (55%): 22.000 Euro
  • Hamburg-Zuschuss (20%): 8.000 Euro
  • Eigenanteil: nur 10.000 Euro

Wirtschaftlichkeitsrechnung Praxis

Beispiel: Pflegeheim 1.200 m² Nutzfläche

  • Jahresheizkosten Gas (aktuell): 18.000 Euro
  • Jahresheizkosten Wärmepumpe: 8.500 Euro (mit PV-Eigenverbrauch: 6.200 Euro)
  • Jährliche Einsparung: 9.500-11.800 Euro
  • Investitionskosten nach Förderung: 28.000 Euro
  • Amortisation: 2,4-2,9 Jahre

ROI-Betrachtung über 15 Jahre: Bei steigenden Gaspreisen (+5% p.a.) und stabilen Strompreisen (+2% p.a.) summiert sich die Einsparung auf 180.000-220.000 Euro. Das entspricht einem ROI von 640-790%.

Häufige Planungsfehler vermeiden

Fehler 1: Wärmepumpe zu groß dimensioniert Eine überdimensionierte Wärmepumpe läuft ineffizient im Teillastbereich. Moderne Inverter-Wärmepumpen modulieren zwischen 25-100% der Nennleistung. Die richtige Dimensionierung erfolgt über eine detaillierte Heizlastberechnung nach DIN 12831.

Fehler 2: Pufferspeicher zu klein Ein ausreichend dimensionierter Pufferspeicher (40-60 Liter pro kW Heizleistung) reduziert die Takthäufigkeit und erhöht die Effizienz. Kosten: 800-1.500 Euro zusätzlich, aber 5-15% bessere Jahresarbeitszahl.

Fehler 3: Warmwasser nicht berücksichtigt Hotels und Pflegeheime haben hohen Warmwasserbedarf. Hier sind separate Warmwasser-Wärmepumpen oder Kombisysteme mit großem Speicher (300-800 Liter) erforderlich.

Technische Alternativen für schwierige Objekte

Hochtemperatur-Wärmepumpen: Für Gebäude mit hohen Vorlauftemperaturen (bis 75°C) gibt es spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen. JAZ liegt bei 2,8-3,2, trotzdem 40-50% Kosteneinsparung gegenüber Gas.

Hybrid-Systeme: Kombination aus Wärmepumpe und Gas-Brennwert für Spitzenlasten. Die Wärmepumpe übernimmt 60-80% der Jahresheizarbeit, Gas nur an sehr kalten Tagen. Investition 20-30% niedriger als reine Wärmepumpe.

Zeitplan und Umsetzung

Planungsphase (4-6 Wochen):

  • Bestandsaufnahme und Heizlastberechnung
  • Hydraulische Analyse
  • Dimensionierung und Auslegung
  • Förderantrag stellen

Umsetzung (3-5 Wochen):

  • Altanlage außer Betrieb nehmen
  • Installation Wärmepumpe und Hydraulik
  • Inbetriebnahme und Einstellung
  • Abnahme und Fördernachweis

Optimierung (laufend):

  • Monitoring der ersten Heizperiode
  • Nachjustierung der Parameter
  • Wartung nach Herstellervorgaben

Die beste Zeit für den Heizungstausch ist April bis August – außerhalb der Heizperiode und mit genügend Vorlaufzeit für die Förderanträge.

HLB EnergieWerk übernimmt die komplette Projektabwicklung von der Analyse bis zur Inbetriebnahme. Unsere Förderexperten sichern Ihnen die maximale Bezuschussung. Vereinbaren Sie einen kostenlosen Vor-Ort-Termin für Ihre individuelle Wärmepumpen-Analyse.

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